Rogacki – Firmengeschichte reicht 75 Jahre zurück

Charlottenburg-Wilmersdorfer Rathausnachrichten

 

In der Wilmersdorfer Straße wird Ende des Monats ein Jubiläum gefeiert

 

Rogacki ist eine Charlottenburger Institution. Wirtschaftsstadtrat Bernhard Skrodzki hat Dietmar Rogacki bereits eine Urkunde zum 75-jährigen Bestehen übergeben. Aber gefeiert wird das Jubiläum erst vom Donenrstag, 30. Oktober, bis Sonnabend, 1. November. Und dazu wird Rogacki natürlich etwas Besonderes bieten: Auf dem Bürgersteig in der Wilmersdorfer Straße wird es Marktstände mit Jubiläums-Angeboten geben, alte Fotos werden ausgestellt und vieles mehr. Begonnen hat alles in der Utrechter Straße im Wedding, wo Lucia und Paul Rogacki am 21. Oktober 1928 einen Räucherwarenhandel eröffneten. Damals zog man noch mit Handkarren zum Markt. 1932 zog die Firma dann um in die Wilmersdorfer Straße und eröffnete hier eine eigene Räucherei, die erste Charlottenburger Aal- und Fischräucherei. Heute stammen etwa 98 Prozent der Räucherware aus eigener Produktion. Geräuchert wird direkt im Laden über Buchenholz.

Im letzten Kriegsjahr wurde der Laden zerstört, so dass der Familienbetrieb nach 1945 noch einmal von Null anfangen musste. In den 60er Jahren wurde zum ersten Mal groß umgebaut, das Ladengeschäft vergrößert und gleichzeitig das Sortiment erheblich erweitert. Seitdem wächst das Angebot stetig, so gibt es heute neben einem umfangreichen Käsesortiment auch einen Backshop und einen Feinschmeckerstand. 1972 entstand beim zweiten großen Umbau der Laden in seiner heutigen farblichen Gestaltung und neben anderen Neuigkeiten der Gourmetstand, an dem man die angebotenen Spezialitäten sofort probieren kann. 1991/92 gab es den dritten größeren Umbau. Der vordere Teil des Geschäfts wurde erneuert, und eine eigene Bäckerei kam dazu.

Heute gehört Rogacki mit etwa 120 Mitarbeitern zu den größeren Arbeitgebern unter den mittelständischen Einzelhändlern im Bezirk. Etwa die Hälfte der Mitarbeiter ist im Verkauf tätig, die andere Hälfte in der Produktion.

Wenn der Name Rogacki fällt, denkt man in erster Linie an Fisch, und der ist auch nach wie vor die große Attraktion: immer frisch, und schon das Anschauen macht Freude. Neben Frischfleisch, Wurst, Wild und Geflügel gibt es hausgemachte Salate, Backwaren, eine umfangreiche Käsetheke, ein großes Stehimbissangebot der Stadtküche und Catering-Service.

Die derzeitigen wirtschaftlichen Probleme bekommt man auch hier zu spüren: “Die Kunden bleiben nicht aus”, sagt Dietmar Rogacki, “aber sie kaufen statt früher fünf Scheiben jetzt nur noch drei Scheiben Lachs.” Dennoch ist man optimistisch: Demnächst soll das Angebot weiter ausgebaut werden.

Auch Bernhard Skrodzki sieht gute Zukunftschancen: “Vielen Deutschen ist anders als den Italienern oder Franzosen das Auto zwar wichtiger als der kulinarische Genuss, aber wenn jemand den Trend zu den Discountern aufhalten kann, dann Rogacki mit seinem großen Angebot von hoher Qualität und mit seinen vielen treuen Stammkunden aus unserem Bezirk und aus ganz Berlin. Rogacki ist aus Charlottenburg nicht wegzudenken.” BA